Wer weiss schon, wie die Spitalfinanzierung funktioniert? An der Kantonsratssitzung vom 28. Mai 2018 votiert Kantonsrat Jürg Kündig – nicht ohne seine Interessensbindung als VR-Präsident des GZO Spital Wetzikon zu verheimlichen – anlässlich der Debatte zum Spitalverbund zur Spitalfinanzierung.
Das Gesundheitswesen im Kanton Zürich rangiere im gesamtschweizerischen Vergleich an der Spitze, was Effizienz und Wirtschaftlichkeit, aber auch was die Qualität anbelange. «Es laufend schlecht zu reden hilft weder den Leistungsanbietern noch den Patientinnen und Patienten!»
Besonders interessant waren seine Ausführungen zum Finanzierungssystem. Einige Auszüge aus seiner Ansprache:
«Die Gemeinden sind – dort wo sie wollen – Eigentümer von Gemeinnützigen Aktiengesellschaften – dort – wo das möglich war. Das Finanzierungsmodell heisst DRG. Das heisst, aufgrund einer Baserate. Diese beträgt für die GZO 9‘650 Franken–; für das USZ sind es 11‘400 Franken. Je nach Fallschwere ist das die Entschädigung des Spitals für einen Eingriff oder eine Behandlung.
Mit dem Erlös müssen die Spitäler so viel verdienen, um auch ihre Investitionen abzudecken. Investitionen, notabene, die zwingend sind, um sich auf die Kundenbedürfnisse – aber auch auf die neuen Vorgaben auszurichten. Unser Haus wurde – wie viele andere auch – 1972 erstellt. Wer solchen Häusern Sanierungsbedarf abspricht hat schon besondere Vorstellungen.
Gelingt ihnen das nicht, dann geraten sie tatsächlich in Turbulenzen. Aber das ist möglicherweise das übergeordnete Ziel. Dass eine Risikobeurteilung durchaus kritisch ist wird dadurch belegt, dass sich Gemeinden aus der Eigentümerverantwortung verabschieden. Sie sind es nämlich überall – damit sei gesagt, dass die ewige Mär von der Privatisierung realitätsfern ist.»